Da ich der Meinung bin, dass der Weg zum gesunden Hund schon
bei der Züchter-Suche beginnt, habe ich diesen Beitrag verfasst.
Er soll all jenen helfen, die (noch) nicht genau wissen, wie man die Suche angeht.
Immer wieder stellt sich die Frage:
Wie findet man den richtigen Züchter? Auf was sollte man achten?
Dazu gibt es im Internet mittlerweile einige gute Artikel, die weiter unten als Link verfügbar sind.
Was für mich persönlich wichtig ist, hab ich hier "kurz" zusammen geschrieben,
Folgendes ist also meine ganz persönliche Meinung:
1. Untersuchungen
Die Eltern müssen umfangreich untersucht sein, auch wenn man den Hund "nur" als Liebhaberhund kaufen möchte!
Dazu gehört in unserem Fall:
+ KW = Keilwirbel
(und natürlich auch ALLE andere veränderten Wirbel!)
+ HD = Hüft-Dysplasie
+ ED = Ellbogen-Dysplasie
+ OCD (Schulter) = Osteochondrose
+ Spondylose = Wirbelsäulenveränderung
+ Patellaluxation = Kniescheibeninstabilität
+ Herz
+ Augen (ECVO-Untersuchung)
+ Atmung (geräuschlos!)
+ Gaumensegel (geräuschlose Atmung!)
+ Trachea - Durchmesser per Röntgen
+ Zähne/Kiefer (vollständiges Gebiss)
+ eine genetische Auswertung auf rassetypischen Krankheiten
+ Formular zur Erhebung der Qualzuchtmerkmale
+ und der Belastungstest.
Der Züchter sollte die Untersuchungsergebnisse auch gerne herzeigen!
Neu ist in Österreich auch, dass man Französische Bulldoggen auf Qualzuchtmerkmale untersuchen lassen muss.
Dafür gibt es beim Amtstierarzt Unterlagen - inkl. einiger Spezial-Untersuchungen, wie die ECVO - Augenuntersuchung
beim Spezialisten, oder auch den Belastungstest und das Formular zu Erhebung der Qualzuchtmerkmale.
Ich hoffe sehr, dass ALLE Züchter in Österreich und Deutschland in Zukunft dieses Formular in ihren Zuchtunterlagen mit aufnehmen.
Wir haben alle Untersuchungsergebnisse auf den jeweiligen Seiten unserer Hunde - ich finde es auch für Welpeninteressenten
sehr wissenswert und interessant.
2. Die Hunde
sollten auf jeden Fall aufgeschlossen sein bei Besuchen. Es dürfen nur wesensfeste Hunde in der Zucht verwendet werden!
Ängstliche oder aggressive Hunde haben in der Zucht nichts verloren. Auch das Wesen der Eltern wird an die Zwerge weitergegeben!
Der seriöse Züchter zeigt auch gerne seinen Bestand, denn dies macht einen großen Teil der (Früh)Erziehung der Welpen aus und man kann vielleicht schon "erahnen" wie der eigene Welpe optisch und charakterlich werden könnte.
Das Rudelverhalten mit Welpen zeigt auch, wie charakterstark die Tiere sind. Erziehen sie mit Maß und Ziel?
Sind sie liebevoll mit den Welpen?
Alle Hunde sollten natürlich in einem guten Allgemeinzustand sein - das heißt, nicht zu dick oder zu dünn, gepflegte Krallen, gepflegtes
glänzendes Fell, saubere Augen, Nase und Ohren usw.
Beim Frenchbulldog dürfen auch die Falten NICHT zu groß sein, ebenfalls gibt es tatsächlich "ungesunde" Fellfarben und -beschaffenheiten:
Finger weg von nackten Frenchies, "bigropes", "velvets", "koi" und anderen "superspezial" oder "first-in-the-world" Züchtungen!
(Fotos der genannten hab ich bei "Farben der Französischen Bulldogge ganz unten)
Seriöse Züchter haben auch meist nur eine, maximal aber 2 Rassen, die gezüchtet werden.
Und nicht nur die, wo am meisten Geld rausspringt...
Auch die Anzahl der Hunde ist zu beachten, denn wer zig Hunde hat, kann ihnen kaum bis gar nicht gerecht werden!
Oft leben Hunde bei Groß-Züchtern auch nicht in der Familie sondern in Zwingern und werden "hervorgeholt" wenn Interessenten da sind,
ein absolutes Armutszeugnis in meinen Augen.
Ich PERSÖNLICH würde bei keinem Groß-Züchter kaufen wollen, auch wenn der
vielleicht einge Angestellte hat, die sich um die Scharen kümmern.
3. Zuchtverwendung der Hündinnen
Wann werden Hündinnen zum ersten Mal belegt?
Dies wird vom Zuchtverein vorgegeben - im HRV.eV. zB ist das frühest mögliche Belegen der Damen mit 15 Monaten erlaubt.
Im ÖKV zb. ist eine Erstbelegung ab 12 Monaten erlaubt.
Ich persönlich denke (nach den bisherigen Erfahrungen, die wir gesammelt haben), dass ca. 18 Monate ein gutes Alter für die Erstbelegung ist.
Ein absolutes No-Go, für MICH persönlich, ist es die Hündin zu früh (bei erster Läufigkeit oder vor Vollendung des 1. Lebensjahres)
zu belegen, denn auch die geistige Reife ist für den Wurf wichtig. Unsichere Mütter erziehen unsichere Kinder...
Und es wirkt auch recht "geldgeil" in meinen Augen, wenn die Damen so früh zur Zucht verwendet werden.
Wie oft werden Hündinnen belegt?
Auch die Gesamtanzahl der Würfe, die eine Hündin im Laufe ihres Lebens hat, ist wichtig.
Unsere Damen werfen im Schnitt 3 mal in ihrem Leben.
Wobei wir da auch die Gesamtanzahl der Welpen berücksichtigen.
Wären es zb. 2 Würfe mit sehr vielen Welpen (zb. 10 im ersten und 11 im zweiten Wurf), würde ich mir eine dritte Belegung
wirklich sehr gut überlegen. Hier würde dann aber auch in die Entscheidung einfließen, wie "glücklich" die Mama mit den Welpen ist.
Es gibt auch hier Unterschiede: die absolut hingebungsvolle Mama, die in ihrer Rolle aufgeht.
Oder die, die nach 2 Wochen schon lieber mit dem restlichen Rudel
spielt und die Erziehung den anderen überlässt.
In manchen Dach-Vereinen, die an den FCI angeschlossen sind, sind bis zu 5 Würfe pro Hündin erlaubt...
Das dienst nur als kleine Info am Rande.
Wie werden Pausen zwischen den Trächtigkeiten geplant?
Aus welchen Gründen wird wann belegt?
Die Aufzucht der Welpen ist eine anstrengende, aber auch erfüllende Zeit für die Mutterhündin- denn, ist es etwas ganz Natürliches!
Hündinnen in unkontrollierter Umgebung, (zb. Straßenhunde) bringen wahrscheinlich über viele Jahre
nach jeder Läufigkeit im Anschluss Welpen zur Welt. Völlig problemlos, dies ist "der Sinn des Lebens" - die Arterhaltung.
Der Zuchthündin sollte nach einem Wurf eine angemessene Erholungszeit gegönnt werden.
Das bedeutet (für UNS) im Normalfall eine Hitze auszulassen.
ABER: Auch wir haben schon einmal eine "Doppelbelegung" (oder eigentlich "back-to-back", also 2 Würfe hintereinander ohne Pause) gemacht,
dies war unser erster bzw. zweiter Wurf. Im ersten Wurf war nach 2 Tagen leider nur ein noch Welpe, Mama Miley war
von Anfang an "die Übermutter" schlechthin. Sie war mit nur einem Welpen tatsächlich absolut unterfordert.
Auf Anraten einer sehr erfahrenen Züchterkollegin, stundenlanger Recherchen im Internet,
vielen Gesprächen mit Reproduktions-Spezialisten und unserer Vereins Zuchtwartin haben wir den zweiten Wurf
bei nächster Läufigkeit gewagt (mit dem Hintergedanken, dass es der Fruchtbarkeit dienlich wäre,
gleich im Anschluss noch einmal zu belegen und noch einiger anderer medizinscher Aspekte).
Miley hat sich körperlich vollständig erholt und sah nach kürzester Zeit aus, wie VOR dem ersten Wurf.
Und es hat geklappt - wir hatten dann einen vollen Wurf mit 5 traumhaften Welpen.
Für diese Hündin war es die richtige Entscheidung, da Miley im zweiten Wurf erst "vollends in ihrer Rolle aufgegangen" ist.
Auch nach dem zweiten Wurf hat sie sich äußerst schnell vollständig "erholt" und wieder ausgesehen, wie vorher,
das heißt Milchleiste war vollständig zurückgebildet, das Haarkleid war wieder voll und und auch die Fitness war zurück.
Tatsächlich gibt es viele Studien zum Thema "back to back breeding", meist aus Amerika und Australien, (daher leider kaum deutschsprachiges).
Studiert wurden Hündinnen mit 3 Würfen, mit Pausen (nach jeder Geburt eine Läufigkeit auslassen)
und ohne Pausen (2x belegt, 1x Pause, dann wieder belegt),
bei der anschließenden Kastration wurde die jeweilige Gebärmutter genauestens unter die Lupe genommen.
Kurz zusammen gefasst belegen diese Studien, dass Hündinnen OHNE PAUSEN zwischen den Trächtigkeiten eine wesentlich gesündere Gebärmutter hatten, als Hündinnen MIT PAUSEN,
da sich bei jeder Läufigkeit (auch den ungenutzten) kleine Zysten und Vernarbungen bilden.
Auch die Fruchtbarkeit und Regenerationsfähigkeit der Hündin schwindet mit zunehmendem Alter.
Empfohlen wird bei eigentlich all diesen Studien eine frühe Erstbelegung, im Anschluss daran eine zweite Belegung, dann eine Läufigkeit Pause,
und folgend die dritte Belegung mit anschließender Kastration.
Natürlich gibt es auch hier Regeln:
- normale Geburt (kein Kaiserschnitt, normale Wehentätigkeit)
- keine Mastitis oder Pyometra
- körperliche Fitness, bzw. vollständige Rückbildung
In unseren Breitengraden gilt es als schon fast als verwerflich, wenn Züchter zwei Läufigkeiten hintereinander belegen.
Der "moralische Kompass" schlägt in Europa scheinbar ein wenig anders aus, als im Rest der Welt.
Da ich aber glaube, dass alles ein Für und Wider hat, hat auch das "back to back breeding" seine Daseinsberechtigung.
Wichtig ist hier tatsächlich der medizinische Hintergrund.
Auch und gerade als Züchter hat man die Pflicht, sich immer weiter fortzubilden, nicht starr auf seinem Glauben und dem
bisher angesammelten Wissen zu beharren.
Und auch andere Sichtweisen zu akzeptieren, davon zu lernen und abzuwägen, was für einen selbst richtig ist.
Wenn es nicht aus schierer Geldgier geschieht (und natürlich nicht übertrieben wird), hat somit auch das "doppelte Belegen"
der Hündin eine Berechtigung in der Hundezucht.
Ob es bei uns (noch) mal ein b2b geben wird, kann ich nicht sagen - alles hat, wie erwähnt, sein Für und Wider.
Natürlich gibt´s auch hier ein paar links für alle, die auch die medizinischen Fakten lesen wollen (alle in Englisch):
Back to Back Breeding (kentfamilyfarms.com)
Why Breed Back to Back Heats | alpineridgeberners
4. Abgabe erwachsener oder nicht zur Zucht geeigneter Hunde
Ein sehr schwieriges Thema, denn auch wir Züchter lieben unsere Hunde natürlich sehr!
Sie leben mit uns als Familienmitglieder, wir wachsen auch gerade durch die Zucht wahnsinnig nahe mit ihnen zusammen.
Gemeinsame Geburten und Aufzuchten schweißen ebenfalls zusammen!
Und trotzdem muss man als seriöser Züchter auch manchmal einen erwachsenen Hund abgeben.
Sei es, weil der Hund trotz bester Aufzucht und besten Voraussetzungen, vielleicht doch nicht für die Zucht geeignet ist
(entweder gesundheitlich oder auch charakterlich), es im Rudel und/oder der Familie einfach nicht, wie gewünscht, klappt.
Oder wenn der Hund in "Zucht-Rente" geht.
Denn wenn man in der Zucht "vorankommen will", bleibt einem das leider nicht erspart.
Zucht ist Denken in Generationen.
Wir züchten auch nicht "einfach drauf los" nur um Welpen zu haben -
wir haben ein großes Ziel vor Augen!
Die Französische Bulldogge muss wieder gesünder werden.
Da dies aber nicht über Nacht zu erreichen ist und auch noch eine lange Zeit brauchen wird, können wir leider auch als
Züchter nicht alle Hunde behalten. Selektion ist so wahnsinnig wichtig für das "Gesundwerden der Rasse"!
Die Kapazitäten wären da schon bald erschöpft und man hätte bald nur mehr Hunde zuhause, mit denen nicht gezüchtet wird/werden kann,
aus den vielseitigsten Gründen.
Dies mag vielleicht für manche "lieblos" wirken - das ist es aber keinesfalls!
Wir entscheiden auch immer zum Wohle des Hundes!
Es ist nur schlichtweg einfach NOTWENDIG, denn man kann einfach nicht alle behalten - auch wenn man möchte!
5. Auftritt des Züchters (im Internet)
Finger weg von Züchtern, die sich zu gerne selbst loben und "fehlerlos" sind!
(Bei Google kann man zb. "Züchter" finden, die sich selbst als die BESTEN bezeichnen - eigentlich ist es aber nur eine Verkaufsseite mit zig Rassen)
Bitte nicht falsch verstehen, ein jeder Züchter sollte STOLZ auf seine Hunde und Nachzuchten sein! Aber den perfekten Hund gibt es nicht.
Und der Züchter sollte auch die "Schwachstellen" seiner Hunde kennen!
(Um diese mit dem richtigen Partner NICHT zu doppeln, sondern gegensteuern zu können).
Wer schon im Internet laut schreit, wie toll er doch ist - ist es leider oft nicht. Genaues Hinsehen ist hier wirklich sehr wichtig!
Auch unter Züchtern gibt es "Blender", die vorgeben mehr zu sein, als sie sind.
"X Jahre Zuchterfahrung" können auch GAR NICHTS bedeuten.
Eine ordentlich geführte Homepage ist zwar in Zeiten von Facebook, Instagram usw... kein Muss mehr, aber es hilft schon ein bisschen
bei der Suche und im Bestfall kann man schon ein wenig über die Prioritäten des Züchters herauslesen.
Auch Facebook und Instagram lassen kleine Einblicke ins "Züchter-Leben" zu.
Nicht vergessen, es wird nur gezeigt, was gesehen werden soll...
Es gibt auch Züchter, die auch auf Verkaufsportalen ihre Welpen anpreisen - hier gilt, zu günstig sollte eine "big red flag" sein - Welpen ordentlich aufzuziehen, kostet ganz schön Geld. Bei Billig-Welpen wird oft gespart - angefangen bei den Untersuchungen der Eltern,
der Pflege, am Futter oder an der Aufzucht, fehlender Impfungen uswusw.
Oder der Züchter ist gar nicht in Österreich oder Deutschland zuhause (zb. Ungarn, Polen usw.,
wobei es auch in diesen Ländern seriöse Zuchten gibt).
Hier ist besondere Vorsicht geboten!
Es gibt einige ausländische Vermehrer, die gern vorgaukeln in Österreich zu sein,
Welpen kommen dann billig und oft in miserablen Zustand inkl. Lieferung an (und kosten oft um die 1000.-).
Auch "Lieferungen" an sich sollten kritisch gesehen werden - für Vermehrer und schlechte Züchter ganz klar eine "tolle Sache",
denn dann sieht niemand wo die Hunde herkommen und wie sie dort leben.
Ein seriöser Züchter WILL die Menschen vorher richtig kennenlernen, BEVOR sie einen seiner Welpen bekommen!
Bei uns darf man auch sehr sehr gerne öfters zu Besuch kommen, um sich alles genau anzusehen und auch schon eine Bindung zum
neuen Familienmitglied aufbauen zu können.
6. Zuchtstätte/Sozialisierung der Welpen
Klarerweise sollte das Zuhause der Welpen/des Züchters sauber sein (nicht zwingend klinisch rein - sondern sauber).
Es sollte nicht stinken. Die Hunde sollten einigermaßen erzogen und freundlich sein.
Der Auslauf der Welpen sollte groß genug sein, und keinesfalls reizarm (natürlich dem Alter entsprechend).
Die Welpen dürfen keine Wurmbäuche haben, der Fütterungszustand sollte ideal sein - also niemals zu dünn und besser nicht zu dick!
Dünne Haxerln, Wurmbäuche, schmutzige, stinkende Ohren, verklebte Augen, stumpfes, verklebtes Fell - bitte lauft!
Bitte macht auch keine "Mitleids-Käufe" - auch wenn es schwer fällt, wenn man so eine arme Kreatur vor sich hat...
Das schafft nur Platz fürs nächste Elend und füllt dem "Züchter" (besser: VERMEHRER) die Taschen.
Und kostet dann später oft sehr viel mehr Geld als ein Welpe vom ordentlichen Züchter - oft sind solche Welpen leider sehr, sehr krank.
Hier ist dann auch die Frage nach der Sozialisierung der Welpen erlaubt/erwünscht.
Spielen die Kleinen ab einem akzeptablen Alter im Garten (je nach Jahreszeit natürlich)? Kennen sie alle möglichen Geräusche?
Haben sie Möglichkeiten nach innen zu wechseln? Lassen sie sich gerne streicheln, sind sie aufgeschlossen (oder vielleicht sogar ängstlich?)
Ist abwechslungsreiches, artgerechtes, ungefährliches Spielzeug vorhanden? Spielen die Erwachsenen viel mit ihnen?
Kennen die Welpen bei Auszug Autofahren/Tierarzt usw.?
Natürlich müssen die Zwerge bei Abgabe gechippt, geimpft und regelmäßig entwurmt sein!
Und auch die Ahnentafel gehört mit dazu!
(Diese kann schon mal ein später nachgeschickt werden, da zur Erstellung natürlich eine ChipNummer notwendig ist,
die der Welpe erst bekommt, wenn er gechipt wurde - frühestens mit 6, eher mit 8 Wochen).
Wie schnell die Ahnentafel beim Züchter ist, hängt auch vom Verein ab.
Gibt es einen Gesundheits-Check vom Tierarzt, quasi ein "Abnahme-Protokoll", das belegt, dass er Welpe
zum Zeitpunkt der Untersuchung/Abgabe, gesund ist?
Auch die Frage nach dem Futter ist wichtig!
Was wird gefüttert? Hochwertiges Trockenfutter, Nassfutter??
Wird vielleicht sogar gebarft?
Gibt es Futter-Beratung? Vielleicht auch ein bisschen Literatur zum Mit-nach-Hause-nehmen?
Oder Buch-Empfehlungen zum Thema?
Was gibt es noch mit ins neue Zuhause (Futter, Spielis, Geschirr + Leine, usw.)
Entfernung zum Züchter - natürlich möchte niemand möglichst weit zum Züchter seiner Wahl fahren, aber meist
sind die "Guten" halt leider nicht ums Eck! Daher sollte die Bequemlichkeit nicht an erster Stelle stehen.
Wir haben zb. schon einige ganz tolle Interessenten bei uns gehabt, die einfache Strecke bis zu 6-7 Stunden gefahren sind!
Gerne hilft sicher auch der Züchter beim Finden einer netten Pension oder eines Hotels in der Nähe!
7. Vereinszugehörigkeit und "Wir brauchen keine Papiere"
Ohne Verein geht´s nicht - ein seriöser Züchter hat auch immer einen Verein - er züchtet nach dessen Vorgaben und Richtlinien
und wird auch dementsprechend kontrolliert.
Auch behalten seriöse Züchter keine Ahnentafeln ein - sie gehören IMMER mit zum Hund!
Vorbildliche Züchter bekommen zb. Gütesiegel ausgestellt.
Natürlich obliegt es dem einzelnen Züchter, noch strengere Regeln für seine Zuchthunde festzulegen! Der Verein gibt aber das "Mindeste" vor.
Auf der Homepage des Vereins sollte man die Zuchtanforderungen finden, um sich so auch einen Überblick zu verschaffen, was hier wichtig ist.
Immer wieder hören wir Dinge wie: "Wir brauchen keine Papiere" oder "Wäre er ohne Papiere billiger?"
Hier gibt es ein ganz klares "NEIN"- das "Papier" alias "die Ahnentafel", Ahnenpass oä. umfasst mehrere Generationen,
bestätigt die Rassereinheit und die Herkunft des Hundes. In einigen Ahnentafeln werden auch Untersuchungsergebnisse der Vorfahren eingetragen.
Wer ohne Ahnentafeln "züchtet" (besser: vermehrt), könnte theoretisch auch eng verwandte Tiere (zb.: Mutter und Sohn) miteinander verpaaren.
Und viele Probleme unwissentlich verstärken - nicht jeder Hunde, der "gesund aussieht" oder "nie beim Tierarzt war" ist es auch
wirklich gesund - HD, KW, kissing spines, genetische Krankheiten, Herzfehler usw kann NIEMAND sehen.
Welpen vom seriösen Züchter sind im Verein registriert, haben somit eine Zuchtbuchnummer
und bekommen Ahnentafeln!
Ohne geht´s - für verantwortungsbewusste Züchter - nicht!
Hier ein Link zum Thema:
Eine Frage der Tierliebe: Wozu braucht ein Hund Papiere?! – SitzPlatzFuss
8. Fragen - vom Züchter/an den Züchter
Stellt viele Fragen! Es gibt auch wirklich KEINE DUMMEN Fragen!
Ein anständiger Züchter wird alle Fragen beantworten und auch selbst viele stellen!
Seid offen und ehrlich - das ist wichtig, um auch den richtigen, passenden Partner zu bekommen. Der seriöse Züchter
kann im Laufe der Entwicklung der Welpen auch schon eine Vermutung abgeben, wer zb. besser bei sehr aktiven Leuten
sein Leben verbringen sollte. Oder wer lieber zu einem eher gemütlicheren (älteren) Pärchen kommt und dort den perfekten Lebensplatz hat.
Kein seriöser Züchter wird eines seiner Babies an Menschen abgeben, die uninteressiert oder "verschlossen" wirken.
Und er wird alle Fragen geduldig beantworten, er will ja nur den Bestplatz für seinen Zwerg!
9. Das "Zwischenmenschliche" oder "auf´s Bauchgefühl hören"
Ja genau, auch das MUSS passen!
Sollte einem der ausgewählte Züchter persönlich nicht sympathisch sein - kauft dort keinen Hund!
Ein ungutes Gefühl in der Bauchgegend? Kauft dort keinen Hund!
Fühlt ihr euch beim Züchter aus irgendeinem Grund nicht wohl? Kauft dort keinen Hund!
Auch wenn viele Untersuchungen gemacht sind, ist Hundekauf immer noch ein "Vertrauensakt" auf beiden Seiten!
Wir sind gerne "per du" mit all unseren "Welpenräubern". Denn mit Abgabe der Hunde ist "unsere Beziehung" noch lange
nicht beendet - ein Leben lang stehen wir allen Käufern mit Rat und Tat zur Seite!
Ich glaube auch, das "Bauchgefühl" muss auf beiden Seiten stimmen. Wir haben für jeden Wurf eine Whatsapp-Gruppe, zum Kennenlernen
"der anderen", zum Austausch unter Gleichgesinnten und einfach auch für´s "nicht aus den Augenverlieren".
In diesen Gruppen sind schon ganz tolle Freundschaften entstanden - was uns doppelt freut!
10. Der Preis oder "Was ein guter Hund kosten kann"
Ganz wichtig - und steht deshalb am Ende, um im Gedächtnis zu bleiben.
Ein Welpe aus voll untersuchten und somit nachweislich gesunden Eltern, mit Ahnentafeln, bestandenen Zuchttauglichkeitsprüfungen,
bestens gefüttert, tierärztlich betreut, inklusive Gesundheitszeugnis vom Arzt, anständig und
liebevoll aufgezogen, gechipt, geimpft, regelmäßig entwurmt --- kostet Geld!
Und zwar nicht ganz wenig - das muss einem bewusst sein, wenn man sich nach einem Rassehund umschaut.
Es gibt definitiv günstigere Rassen als die Französische Bulldogge!
Im Moment geht es bei den meisten Züchtern bei ca. 3.000.- los und kann aber auch schon mal bis zu 4.500.- gehen.
(Wenn man auf der Suche nach "dem ganz Besonderen" ist).
Dies sind Liebhaberpreise, Züchter bezahlen da oft weitaus mehr - wir haben zb. eine Hündin für 6.000.- gekauft und auch schon
einen Rüden für fast das Doppelte der Hündin ;-).
Wer also im Internet (Frenchy)Welpen für um die 1.000.- sieht, sollte sehr, sehr vorsichtig sein (denn irgendwo wird da gespart!!)
Auch die Frage nach dem Preis ist wichtig - sollte aber vielleicht in der Konversation nicht die "erste und einzige" Frage sein...
Gerne kann man das natürlich am Anfang eines Gespräches erfragen - spart im Ernstfall auf beiden Seiten viel Zeit -
aber bitte keine "reinen Preisanfragen" oder "Was letzte Preis?".
Das kommt selten gut an und wird - in meinem Fall - auch mal mit Phantasie-Zahlen beantwortet.
Und hier kommt ein kleiner "Pro-Tipp":
Wer sich aber selbst kurz vorstellt, sammelt hier gleich von Anfang an Plus-Punkte!
Auch für Züchter wurde in der letzten Zeit übrigens alles viel teurer - Futter, Tierarzt, zb. für zuchtrelevante Untersuchungen
usw. steigen auch bei uns! Und das auch teils massiv!
Daher können wir Züchter nicht "gesenkte Preise" anbieten, die Inflation macht auch vor uns nicht Halt!
Wie es zum Preis für einen Welpen kommt, steht etwas weiter unten.
11. Garantie oder Gewährleistung
Es handelt sich hier um Lebewesen, daher kann auch der seriöseste Züchter keine Garantie auf die weitere Entwicklung
(Gesundheit, Charakter und/oder Optik) seiner Nachzuchten geben!
Dies bitte immer zu bedenken!
Nicht nur die Genetik bestimmt wie sich der Welpe entwickelt,
sondern auch die weitere Fütterung, Aufzucht, Erziehung usw!
Und auch welche Eigenschaften der Eltern tatsächlich weitergegeben werden, kann man nie genau vorher voraussagen.
So kann ein Welpe zb. optisch auch stark nach dem Großvater kommen,
der vielleicht ganz anders aussieht als die Eltern.
Dies alles ist meine ganz persönliche Einstellung zum Thema "seriöser Züchter" - natürlich muss jeder
- ob Züchter oder Interessent -
für sich selbst entscheiden, was für ihn/sie persönlich seriös ist, und welche der Punkte für ihn/sie wichtig sind!
Und hier noch ein paar abschließende Worte von mir:
Es ist nicht ganz einfach, sich einen guten Züchter zu finden. Es gibt mittlerweile einfach sehr, sehr viele (neue) Zuchten.
Es lohnt sich aber auf jeden Fall, den "Auserwählten" ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
"Alte Hasen" müssen nicht unbedingt gut sein und auch "Neu-Züchter" können ihre Sache ausgezeichnet machen!
Man sollte sich auch mehrere Züchter (am besten natürlich vor Ort, aber auch nicht immer möglich) anschauen. Wichtig hier ist nur,
offen mit allen Züchtern zu sprechen! Niemand wird gerne hingehalten - sich auf mehren Wartelisten vermerken zu lassen,
ist ein Unding, welches immer häufiger "passiert".
Und auch wenn man sich für einen anderen Züchter entscheidet - bitte gebt Bescheid!
Wer einen seriösen Züchter sucht, sollte bitte auch ein seriöser Welpenkäufer sein!
Wir begrüßen es sehr, wenn auch andere Zuchten besucht werden/bzw mit anderne Züchtern gesprochen wird.
Gerne können wir auch Züchter empfehlen, die man sich anschauen könnte.
So kann man viele Informationen sammeln und dann den richtigen Züchter und den richtigen Welpen aussuchen.
Wichtig ist aber- wie überall im Leben - offen und ehrlich zu sein!
Gerne helfen wir auch bei der Suche im passenden Gebiet oder Zeitraum (wenn´s denn bei uns nicht klappt).
Wir sind absolut überzeugt davon, dass es einige wirklich sehr empfehlenswerte Züchter gibt!
Genau hinschauen lohnt sich hier auf jeden Fall!
Ich denke, dieser Artikel wird sicherlich "noch wachsen" - da es viele Punkte gibt, die zu beachten sind, wenn man einen seriösen Züchter sucht.
Wer noch mehr Input (oder auch Kritik) für mich hat, positive wie negative Erfahrungen usw - bitte gern bei mir melden!
Hier poste ich noch ein paar Artikel zum Thema, aber es gibt natürlich weitaus mehr gute Artikel,
die lesenswert sind:
Fragen an Hundezüchter beim Welpenkauf | zooplus.at
So findet Ihr den richtigen Hundezüchter - DeineTierwelt Magazin (deine-tierwelt.de)
Hundezüchter Checklist 🐶 Wedelwerk
Fangen wir also ganz am Anfang an - bei der Idee des Züchtens. So wie alle "Geschäftsideen"
(und als diese sehen wir es HIER bei dieser Auflistung, auch wenn die Idee dahinter - zumindest in unserem Fall - die absolute Liebe zum Tier ist),
beginnt dies nicht beim Verkauf der Ware oder der Dienstleistung, sondern bei der Suche und Miete des Geschäftslokales, Lieferantensuche usw...
Man sucht sich also als Erstes selbst einen seriösen Züchter, besucht diesen, lernt Menschen, Hunde und Welpen kennen und sucht sich dann eine Hündin aus, die die entsprechenden Voraussetzungen zur Zucht hat (Kostenpunkt beim Frenchy zb. ganz grob zwischen 3.500 - 7.000.-). Es sei gesagt, es gibt hier auch für Züchter KEINE GARANTIE! Es kann sehr gut möglich sein, dass die teuer angeschaffte Hündin trotz bester Voraussetzungen und Aufzucht NICHT ZUCHTTAUGLICH ist - dieses Risiko trägt jeder Züchter. IMMER!
Unser angehender Züchter muss sich noch so einiges an Wissen angedeihen lassen. Seminare rund um Genetik, Decken, Trächtigkeit, Fütterung, Geburt, Probleme bei der Geburt, Aufzucht und Sozialisierung der Welpen uvvvm... (Wir haben hier zb. vor Start unserer Zucht ein zweitätiges Seminar in einem Hotel besucht - Kostenpunkt ganz grob ca. 800.-, weitere folgten und folgen auch in Zukunft).
Der Züchter bildet sich über die Jahre auch weiterhin fort, weitere Schulungen und Seminare (auch online) werden gemacht.
Ebenfalls benötigt man so einiges an Fachliteratur - und diese Bücher sind auch nicht wirklich günstig (ich schätze ganz grob, in meinem Regal stehen Bücher im Wert von bestimmt mindestens 1000.-, wahrscheinlich sogar mehr).
Nun ist es endlich soweit: Die Auserwählte zieht ein und wird erstmal geliebt, gepflegt, gefüttert und erzogen.
Ganz grob geschätzt kostet dies ca. 1.000 - 1.400.- im Jahr (pro Hund).
Natürlich braucht der angehende Züchter auch einen Verein, Anmeldung ca 60.- und Jahresgebühr, ca. 50.- jährlich
(variiert natürlich von Verein zu Verein). Auch einen Kennelnamen braucht er - auch hier fallen natürlich Kosten an.
Dann steht nach dem ersten Jahr und etwas mehr im neuen Zuhause, die Zuchttauglichkeitsprüfung (ca. 800 - 1000.-) an,
ebenfalls die genetische Auswertung auf die rassetypischen Krankheiten (ca. 180.- zb über Laboklin).
Für einige Rassen kommen noch zusätzliche Leistungsprüfungen und/oder Ausstellungen dazu.
Wenn dann alle Untersuchungsergebnisse wie gewünscht ausfallen, wird der Deckrüde gesucht - hier wird nichts dem Zufall überlassen,
Rüde und Hündinnen müssen perfekt zusammenpassen und die "Schwächen" des Partners ausgleichen. Möglicherweise besucht man ein, zwei oder mehrere Rüdenbesitzer, lernt diese vorher auf Ausstellungen kennen oder sucht zb. über Vereinsseiten nach dem passenden Partner für die eigene Hündin. Je nach Entfernung muss man sich Urlaub nehmen, um den Rüden kennenzulernen - eventuell auch ein Hotel,
ebenfalls Sprit und Verpflegung.
Wenn dann die Hündin alt genug ist, die ZTP bestanden hat, läufig wird, der Züchter seinen Urlaub (einige Tage zum Decken UND um den errechneten Geburtstermin mindestens 2-3 Wochen) geplant hat, wird der auserwählte Rüde dann erneut besucht. Ebenfalls wieder:
Urlaub, Hotel, Sprit und Verpflegung - je nach Entfernung. Natürlich ist jetzt auch eine Decktaxe fällig - im Schnitt
1000 - 2000.- bei der Französischen Bulldogge.
Vorher sollte man allerdings noch zum Arzt, um den richtigen Decktag zu bestimmen (sonst ist im schlimmsten Fall alles umsonst, wenn die Hündin leer bleibt, weil man am falschen Tag zum Rüden fährt). Pro Progesteron-Test ca. 50 - 70.-, (wir hatten bisher meist 3 - 4 Testungen).
Nach ca. 4 Wochen hat der Züchter dann den nächsten Termin mit seiner - hoffentlich - trächtigen Hündin, per Ultraschall kann die Schwangerschaft bestätigt werden. Die Untersuchung schlägt mit ca. 40 - 50.- zu Buche.
Ab der Bestätigung bekommt die Dame dann alle möglichen Zusätze (wie Folsäure, Himbeerblatt, Fertil-Pulver, später Pulsatilla D6, uvvvm.), natürlich auch mehr Futter, welches im Falle von Trockenfutter-Fütterung auf Welpenfutter umgestellt wird. Wenn der Züchter
barft (wie wir), braucht er hier um einiges mehr an hochwertiger Nahrung.
Manche Züchter gehen gegen Ende der Trächtigkeit zum Röntgen (wir auch, da wir gern wissen, ob es eher 3 oder 7 Welpen sind und ob sie gut durchs Becken passen). Auch diese Untersuchung kostet um die 50 - 100.-
Für die Geburt braucht der Züchter auch so einiges an Equipment:
einen geeigneten, beheizten Raum mit Tageslicht, eine Wurfbox, Unterlagen (mehrere Garnituren rutschfester Vetbeds zb, je Stk ca. 40.-,
(wir haben bestimmt Vetbeds für über 500.- zum immer-wieder-wechseln daheim), für Welpen geeignete Putzmittel, eventuell Wärmematten (oder Lampen), Handtücher, Welpenwaage, Ersatzmilch, Fläschchen, Notfall-Medikamente, Farben oder Bänder zum Markieren und so einiges an Geburtsutensilien (viele, viele Kleinigkeiten wie Nabelklemmen, sterile Schere usw., wobei man so manches für jede Geburt neu braucht). Die Waschmaschine und der Trockner laufen mit Welpen im Haus auch quasi durchgehend.
Dann ist es soweit - die Hündin bekommt ihre Welpen. Wir gehen jetzt von einer natürlichen, komplikationslosen Geburt aus, bei der die künftige Mama alles alleine schafft und keine tierärztliche Hilfe braucht. Ab jetzt braucht die Mama für die
nächsten 6-8 Wochen gut das doppelte an Futter (durchschnittlich gerechnet).
Sollte es bei der Geburt Probleme geben, kann das auch so richtig teuer werden. Not-Kaiserschnitte zu unbequemen Tageszeiten
oder am Wochenende können auch schon mal 2500.- oder mehr kosten.
Worst-Case-Szenario: die geliebte Hündin verstirbt, trotz Notkaiserschnitt, zb. 5 Welpen müssen per Hand großgezogen werden.
Ab spätestens hier geht sich dann die "Züchter-Rechnung" schon mal nicht mehr mit "schwarzen Zahlen" aus.
Aber es könnten auch alle Welpen und die Hündin sterben! Vom emotionalen Supergau mal ganz abgesehen, auch finanziell ein Desaster.
In diesem Artikel gehts ja um den Preis der Welpen, daher führe ich nicht aus, was das für den Menschen
- nicht den Züchter- bedeutet, seine geliebte Hündin zu verlieren!
Zurück zum Ideal-Fall: Die Mama macht ihren Job toll, die Zwerge wachsen und gedeihen und müssen natürlich regelmäßig entwurmt werden, brauchen bestes Futter sobald sie selbst fressen, so wie die Mama immer noch gut doppelt soviel vom hochwertigen Futter bekommt. Sie brauchen einen geschützten Auslauf (drinnen und draußen), artgerechtes Spielzeug und vieles, vieles mehr.
Waschmaschine und Trockner laufen nonstop. Putzmittelverbrauch steigt ebenso.
Vor der Abgabe werden die Zwerge tierärztlich durchgecheckt, werden gechippt, geimpft und natürlich bekommen unser Welpen vom seriösen Züchter Ahnentafeln und auch ein anständiges Starterpaket mit ins neue Zuhause.
Auch die Interessenten, die sich für die Zwerge bewerben, wollen ein wenig "umsorgt" werden, Kaffee und vielleicht auch Kuchen.
Und wieder: ganz, ganz viel Zeit. Hat der Züchter zb. 7 Welpen liegen, kommen folglich 7 Familien mehrfach zu Besuch - und das meist am Wochenende - somit sind die "arbeitsfreien Tage" auch ziemlich verplant. Es werden Fragen besprochen und vieles, vieles mehr...
Unser Züchter pflegt auch seine eigene Homepage. Dieses kostet je nachdem , ob der Züchter "selbst Hand anlegt" oder dies von Profis machen lässt, zwischen 350 - 500.- im Jahr. Auch dieses muss natürlich regelmäßig aktualisiert und gepflegt werden.
Aktuelle, hochwertige Fotos sind auch notwendig, auch hier werden Stunden wieder nicht in Euros umgerechnet.
Hier wird auch die richtige Hardware benötigt (PC, Laptop, Drucker, Kamera usw.), die man sich oft auch erst anschaffen muss.
Kosten für Haus (wir haben zb. nur wegen meinem Traum ein Haus gebaut), Kredit oder Miete, Spritpreise, Strom, Wasser,
Verschleiß der Elektronikgeräte wie Waschmaschine und Trockner, Renovierungsarbeiten an Haus und Garten uvm.,
sind in meiner Auflistung nicht vorhanden - da es enorm schwierig ist, hier Zahlen zu nennen.
Auch die Steuern und Abgaben, die ein Züchter bezahlt, sind nicht zu vergessen!
Hier überlasse ich jedem selbst, sich auszudenken, was das alles kosten kann.
Die Zeit, die eine ordentliche Welpenaufzucht und -sozialisierung kostet, kann man eigentlich gar nicht in Zahlen aufrechnen.
Urlaub zum Decken und für min. die ersten 2 Lebenswochen der Zwerge
werden auch nicht verrechnet. Viele schlaflose Nächte, gerade am Anfang, 24 Stunden, 7 Tage die Woche Aufsicht.
Und wir gehen ja immer noch vom Idealfall aus. Handaufzuchten und Sonderfälle müssen zb. die ersten Wochen alle 2 Stunden gefüttert werden - Tag und Nacht. Sonderfälle müssen auch öfters zum Tierarzt, je nach Schwere des Problems.
Wochenlanger Schlafentzug und Sorgen um das junge Leben werden natürlich auch nicht "verrechnet". Der Tierarzt schon - und kann für die kleinen Wesen schon immens teuer sein. Aber, man will ja ALLES für gesunde Welpen tun!
Bis zum Auszug kosten Welpen erstmal richtig Geld, bevor überhaupt welches wieder "reinkommt" (wenn alles glatt geht).
Alles muss erst vom Züchter "ausgelegt" werden. Und immer noch sprechen wir vom Idealfall.
Und sind die Welpen weg - muss vielleicht renoviert werden?!
Kleine Pfoten und Zähne können im Haus auch so einiges an Schaden anrichten - auch zb. Maler sind recht teuer.
Auch zu bedenken ist, dass der Züchter ja nicht den vollen Welpenpreis als "Rein-Gewinn" hat.
Es wird wieder weiter in Gesundheit investiert! Denn Züchter zahlen ja auch bei anderen Züchtern keine Liebhaberpreise.
Ich bin sicher, so einige Kostenpunkte habe ich in der "Erstfassung" hier vergessen, auch dieser Artikel wird noch "wachsen" bzw. aktualisiert werden. Aber ich hoffe, so ein klein bisschen "Einblick gewährt" zu haben, warum Welpen vom seriösen Züchter kosten, was sie kosten.
In dieser "Geiz-ist-geil-Zeit" ist Aufklärung wichtiger denn je!
Man schafft sich ein Tier für die nächsten 10 - 15 Jahre an, warum darf es dann nichts kosten? Warum darf der Züchter an seiner geleisteten Arbeit nichts verdienen? Auch beim Bäcker und Autohändler bezahlt man... Das neueste Iphone und
der Sommer- und Winterurlaub solls ja auch sein - und da überlegt niemand, was es kostet.
Und Qualität hat auch hier seinen Preis!
Tiere zu züchten ist eine Berufung, denn es ist ein fulltime job und wer es nicht mit vollem Einsatz und ganz, ganz viel Liebe macht, sollte es besser gleich lassen!
Wir Züchter verzichten schon auch auf so einiges, auch unsere Familien müssen schon oft zurückstecken.
Familienausflüge und Urlaube gibt´s wirklich sehr, sehr selten... Die Hunde wollen täglich bewegt, gefüttert, gepflegt und umsorgt werden, egal ob am Sonntag oder zur Urlaubszeit.
Wer glaubt, als Züchter würde man sich "eine goldene Nase" verdienen, der soll es doch einfach mal versuchen.
Schnell wird da die Erkenntnis kommen, dass es weitaus mehr braucht als ein zeugungsfähiges Hundepärchen!
So kann sich auch jeder selbst ausrechnen, warum so ein Welpe vom seriösen Züchter so viel kostet.
Auch wenn viele der Kostenpunkte in manchen Augen vielleicht "unnötig oder überzogen" wirken - unsere Hunde und Welpen werden nur mit dem ALLERBESTEN aufgezogen
- und daher kosten sie, was sie eben kosten!
Wenn "Züchter" oder Vermehrer daher Welpen unter 1.000- anpreisen, kann da, meiner Meinung nach, etwas ganz gewaltig nicht stimmen!
Ich weiß, man kann Welpen für dieses Geld nicht mal annähernd mit allem Wichtigen versorgen!
Es wird sicher an allen Ecken und Enden gespart und nicht nur an den fehlenden oder geschummelten Untersuchungen der Eltern.
Das kann dem Käufer irgendwann "vor die Füße fallen". Nicht selten sind "billige" Welpen Stammkundschaft beim Tierarzt und oft haben sie ein leben lang Probleme.
Und das "toll gesparte Geld" ist weg - sehr oft sogar sehr viel mehr als das!
Und ganz nebenbei schafft der Kauf eines solchen Welpen, mehr Platz für weitere arme Kreaturen und
es füllt dem "Produzenten" die Taschen.
Auch zu diesem Thema gibt es ein paar tolle Artikel im Internet zu lesen, hier mal einige Beispiele:
Welpenpreis (hundeverband.info)
Fairer Preis für einen Welpen (deine-tierwelt.de)
Warum kostet ein Welpen so viel Geld? – Silvermoon Kennel
Warum ist ein Welpe so teuer? (tibetan-namco.de)
Hier hab ich einige Punkte zusammen getragen, die Kosten variieren natürlich von Land zu Land, Züchter zu Züchter bzw. Tierarzt zu Tierarzt usw und sind auch steigend, dank der Inflation,
die auch hier nicht Halt macht.
Dies dient daher nur als "grober Richtwert" und wird sich bestimmt auch weiterhin ändern:
Auflistung Kostenpunkte Welpen-Preis
...und vieles mehr...
Was braucht der Züchter?
...und vieles mehr...
Für Geburt und Aufzucht: